Das Marktsegment Enterprise Networking befindet sich seit vier Quartalen auf Talfahrt. In Europa lagen die Umsätze im zweiten Quartal 2024 laut Context teilweise bis zu 25 Prozent unter denen des Vorjahresquartals. Diese Entwicklung bekommt verständlicherweise auch der Branchenprimus Cisco zu spüren und sie macht sich in seinen Quartalszahlen bemerkbar.
Den aktuellen Cisco-Zahlen (PDF) zufolge kam der Marktführer sogar noch vergleichsweise gut weg. Insgesamt Cisco erwirtschaftete im zweiten Quartal 2024 einen Umsatz von 13,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im wichtigen Segment "Networking" ging es für Cisco um 15 Prozent nach unten - alsom deutlich weniger als der Gesamtmarkt.
Dafür konnte das Unternehmen den Umsatz mit Security-Produkten erheblich steigern. Auch dass der Bereich "Collaboration" in etwa auf dem Niveau des dank Pandemiefolgenbewältigung starken Vorjahres liegt, muss als Erfolg gewertet werden.
Der jüngste Zukauf Splunk trug zum Umsatz bereits 960 Millionen Dollar bei. Im gesamten Geschäftsjahr 2024, das am 27. Juli endete, erwirtschaftete Cisco einen Umsatz von 53,8 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Etwa 7 Prozent der Belegschaft werden entlassen
Cisco beschäftigte im Juli 2023 etwa 85.000 Mitarbeiter. Nachdem das Unternehmen bereits im Februar die Streichung von rund 4.000 Stellen angekündigt hatte, wurde im Vorfeld des aktuellen Geschäftsberichts über Stellenkürzungen in ähnlicher Größenordnung spekuliert. Die neuerliche Entlassungsrunde fällt allerdings doch etwas umfangreicher aus. Von ihr sollen sieben Prozent oder rund 5.000 Beschäftigte betroffen sein. Zudem sind weltweit Kürzungen geplant.
Umbau für die KI-Ära
Cisco begründet die Kürzungen auch mit dem geplanten Umbau des Unternehmens für die KI-Ära. Dabei geht es zwar auch darum, die Cisco-Produkte mit KI leistungsfähiger zu machen - offenbar sieht das Unternehmen aber auch in internen Prozessen Einsparmöglichkeiten und glaubt, die Schwerpunkte anders setzen zu müssen.
Wahrscheinlich folgen den Entlassungen in einigen Bereichen deshalb Einstellungen in anderen. Inwiefern Cisco in Deutschland, wo gerade erst Führungspositionen intern neu besetzt wurden, von den Maßnahmen betroffen ist, ist derzeit noch unklar.
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